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last modified
29.04.2024

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Tipps und Tricks

von Michael Luthardtauthor: Michael Luthardt

Telefaxe versenden und empfangen mit Ubuntu, efax-gtk, Fritz!Box, VoIP und Modem

Telefax? Modem? Ist das überhaupt noch aktuell?

Ja und nein. Für die next Übertragungsqualität ist eine Mail, gegebenenfalls mit einer PDF als Anlage, die deutlich bessere Lösung. Aber:
    ist die Email zweifelsfrei angekommen,
    wurde sie gelesen und
    wann war das?

Mit einem Telefax und dem zugehörigen Sendeprotokoll, das ja eine Verbindung zwischen Sender und Emfänger nachweist, ist man im Streitfall gegenüber einer Email leicht im Vorteil. In jedem Fall ist es für den Empfänger schwieriger, den Nichtzugang eines Telefax nachweisbar zu behaupten.

Ich kann und will hier nichts zur aktuellen rechtlichen Situation schreiben; eine Internetrecherche macht einen juristischen Laien auch nicht schlauer. Aber für alle, die sich mit dem Senden eines Fax zum Beispiel zur Fristwahrung rechtlich wohler fühlen, folgt hier eine Anleitung, um unter Linux wirklich kinderleicht Telefaxe zu versenden.

Was wird benötigt?

Ein klassischer Telefonanschluss oder ein Voice over IP-Provider

Eine Fritz!Box
Die Fritz!Box kann zwar Faxe versenden, aber doch nur rudimentär. Die Qualität der Anlage (maximal eine! als png) läßt beim Empfänger zu wünschen übrig und den Faxversand als Druckertreiber direkt aus einem Schreibprogramm zu starten oder Serienfaxe zu versenden, ist unmöglich.
Für den Faxempfang ist die Fritzbox das Gerät der Wahl. Hierzu wird die integrierte Faxfunktion benutzt. Die Einrichtung ist im Manual der Fritz!Boxen beschrieben. Telefaxe beliebiger Größe werden automatisch angenommen und als Email zugestellt.

Ein USB-56k-Analogmodem
Ja, so etwas gibt es noch. Bei mir funktioniert unter Xubuntu 20.04 das TRENDnet 56K USB 2.0 Modem TFM-561U out of the box sowohl mit DSL-VoIP als auch an einem NGN all-IP Anschluss.

Ein Faxprogramm
efax-gtk enthält alles, was man benötigt, einschließlich eines Telefax-Druckertreibers. Es kann in Ubuntu und anderen Distributionen aus den Repositories installiert werden.

Einrichtung der Hard- und Software

Die Fritz!Box zum Faxversand über Modem einrichten
Eine neues Telefongerät als Fax mit einer weiteren Nummer an einem der beiden Fon-Anschlüsse einrichten. Diese Nummer ist gleichzeitig Sende- und Empfangsnummer. Für das interne Fax wird diese Nummer nicht angegeben. Rufnummernübermittlung deaktiviert und für VoIP Anmeldung über Internetrufnummer. Bei VoIP unter Anschlusseinstellungen "Faxübertragung auch mit T.38" aktivieren.
Es sind keine weiteren Schritte an der Fritz!Box, zum Beispiel aktivieren der CAPI, nötig.

Das Modem installieren
Das beiliegende Telefonkabel an das Modem anschließen. Das Modem über USB mit dem PC verbinden. Etwas warten und auf der Kommandozeile dmesg | grep tty eingeben. Jetzt sollte eine Zeile ähnlich cdc_acm 1-9:1.0: ttyACM0: USB ACM device ausgegeben werden. Wichtig ist hier nur der Schnittstellenname ttyACM0. Um als user die Schnittstelle /dev/ttyACM0 benutzen zu können, fügen wir uns in der Datei /etc/group zur Gruppe dialout hinzu: sudo usermod -a -G dialout foo.
Das Modem über das Telefonkabel mit dem gewählten Port FON1 oder FON2 der Fritz!Box verbinden. Das war es schon, unter Linux :-)

Das Faxprogramm efax-gtk einrichten
Beim ersten Start fragt efax-gtk alle notwendigen Einstellungen ab, deren Beantwortung keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Ohne andere Vorgaben nutzt efax direkt $HOME als Arbeitsverzeichnis.
Für eine optimale Nutzung empfehle ich diese Tipps:
Vor dem ersten Start eine leere Logdatei, zum Beispiel .efax.log, direkt in $HOME/ anlegen.
Unter Identität tragen wir die Rufnummer der internen Faxfunktion der Fritz!Box ein. Diese erscheint beim Empfänger in der Kopfzeile als Sendernummer.
Als serielle Schnittstelle tragen wir ttyACM0 ein (oder was bei Ihnen dmesg benannt hat).
Use GTK+ Print System aktivieren.
PostScript Betrachter /usr/bin/evince oder .../atril.
Socket sollte so aussehen:
efax-gtk Parameter
Empfangen lassen wir alles leer, da dies ja die Fritz!Box übernimmt.
Senden auf jeden Fall fein und Faxempfängernummer einbinden aktivieren.
Unter Protokollieren tragen wir die zuvor angelegte Datei .efax.log ein.

efax beenden. Das Programm hat jetzt in $HOME/ vier einzelne Ordner und eventuell weitere versteckte Dateien angelegt. Diese Ordnerstruktur ist etwas unschön. Deshalb bearbeiten wir die Datei $HOME/.efax-gtkrc mit einem Editor, damit zum Schluss alles so aussieht:

# efax-gtkrc -- configuration file for efax-gtk
NAME: foo bar
NUMBER: +49 xxx xxxxxx
DEVICE: ttyACM0
LOCK: /var/lock
#CLASS: 2
PAGE: a4
RES: fine
ADDR_IN_HEADER: Yes
#DIAL_PREFIX:
REDIAL: No
REDIAL_INTERVAL: 15
RINGS: 1
DIALMODE: tone
INIT: Z &FE&D2S7=120 &C0 M1L0
RESET: Z
#CAPABILITIES: 1,5,0,2,0,0,0,0
PRINT_CMD: lpr
USE_GTKPRINT: Yes
PRINT_SHRINK: 98
PRINT_POPUP: Yes
PS_VIEWER: /usr/bin/evince
SOCK_SERVER: Yes
SOCK_POPUP: Yes
SOCK_SERVER_PORT: 9900
SOCK_CLIENT_ADDRESS: localhost
#SOCK_OTHER_ADDRESSES:
IP_FAMILY: ipv4
LOG_FILE: .fax.log
FAX_RECEIVED_POPUP: No
FAX_RECEIVED_EXEC: No
#FAX_RECEIVED_PROG:
#PARMS:

WORK_SUBDIR: efax
## end of efax-gtkrc ##

efax geht in seiner Ordnerstruktur immer von $HOME/ als Basisordner aus. Deshalb darf das Heimatverzeichnis selbst nicht mit angegeben werden. Vor dem nächsten Start muss das Verzeichnis efax händisch in $HOME/ angelegt werden. Alle efax-Dateien und -Ordner – bis auf die .efax-gtkrc – verschieben wir in den neuen Arbeitsordner efax. .efax-gtkrc verbleibt im Heimatverzeichnis!

efax-gtk ParameterNach dem erneuten Start von efax-gtkrc senden wir uns sogleich eine PDF-Datei als Testfax an unsere Faxempfangsnummer. Mit dem Button "Einzelne Datei" wählen wir das PDF aus.
efax-gtk ParameterNach dem Klick auf "Senden" wechselt die Statusanzeige von "Untätig" auf "Sende Fax" – sofern alles stimmt. Wenige Sekunden später erhalten wir eine Email von unserer Fritz!Box mit dem Fax als Anlage.
Falls nicht, suchen wir unter log > View logfile die Ursache.


Die Einrichtung des Druckertreibers
Bei laufendem efax-gtk einen Drucker hinzufügen wie üblich. Die notwendige Parameterauswahl ist hier zu sehen. Die weiteren Einstellungen erklären sich selbst.
efax-gtk Druckereinrichtung
efax-gtk Druckereinrichtung
Wurde der Drucker erkannt, finden wir ihn im Druckerdialog.
Jetzt lässt sich im Schreibprogramm eine schöne Faxvorlage basteln und jedes Fax oder eine beliebige Datei direkt über den Druckdialog senden. Bitte etwas Geduld bis zum Popup des efax-gtk-Dialogs zur Eingabe der Rufnummer. Eventuell kommt der Dialog nicht von allein in den Vordergrund.
Die Einrichtung von efax als Drucker über CUPS ist hier beschrieben.

Beeinflussung der Übertragungsqualität

Bei der Übertragung eines Scans hängt die Qualität beim Empfänger stark von der Vorlage und den Scaneinstellungen ab.

Mit Image Scan! ergibt sich bei rein weißem Untergrund und einem guten Druckbild mit 400 dpi Scanauflösung und schwarz/weiß oder Strichzeichnung als Vorlage eine gute PDF beim Empfänger. Hat man es mit einem anderen Untergrund zu tun, zum Beispiel graues Behördenpapier, ergibt nur 400 dpi Strichzeichnung ein ordentliches Fax.
Mit dem praktischen Simple Scan von Gnome gelingt ein brauchbarer Scan als Faxvorlage nur bei rein weißem Untergrund, 300 dpi, Text und höchste Qualität. Also eher selten.
Am besten geht es natürlich ohne Scan mit dem efax-gtk Druckertreiber direkt aus einer Anwendung heraus.



Bleibt noch zu erwähnen, dass sich mit efax (ohne gtk) der Faxversand auf der Kommandozeile wunderbar automatisieren lässt. Natürlich sollte man sich von Zeit zu Zeit um die Ordner und Dateien im Arbeitsordner kümmern, vor allem, die Logdatei zurück stutzen.

Der hier beschriebene Faxversand erfordert zwar eine kleine Investition in das Modem, ist aber aus meiner Sicht einfacher als die Einrichtung von Roger Router und stabiler im Betrieb. efax-gtk benötigt auch keine Fremdquellen.

Den Hinweis auf das Modem und efax-gtk verdanke ich dieser Webseite:
pclosmag.com/html/Issues/201301/page09 .

31.01.2016/11.08.2022

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